Japanbuschsänger beginnen zu singen
黄鶯睍睆 "こうおうけんかんす"

鴬 (うぐいす)"uguisu"
Die Balzrufe der Männchen, die auch japanische Nachtigall genannt werden, sind nun schon vielerorts zu hören, besonders in den Bergen, wo sie den Winter verbringen, wobei die Gesänge trotz allem in den milderen, südlicheren Regionen natürlich zuerst beginnt und sich mit Einzug des Frühlings Richtung Norden ausbreitet.
Der Japanbuschsänger gehört zu einem der drei berühmtesten Japanischen Singvögel. Die beiden anderen sind der Japanschnäpper und das japanische Rotkehlchen.
Der Vogel ist überaus scheu und selten zu sehen, man kann ihn meist nur anhand seines Gesangs orten und entdeckt ihn meist auch nur, solange die Bäume noch keine Blätter haben.
In Verbindung gebracht wird der Vogel mit der Pflaumenblüte, die in vielen Regionen nun einsetzt. Somit steht er für Wachstum und Erneuerung.
Der Buschsänger ist also ein echter Frühlingsbote (春告鳥 はつげどり "harutsugedori") und verkündet mit seinem Gesang den kommenden (echten) Frühling.
Berühmt sind auch die Singenden Holzböden in alten Burgen, die den Gesang des Vogels nachahmen und so vor Eindringlingen warnt.
"Fisch" der Saison
Trogmuschel
青柳(あおやぎ) "aoyagi"
馬鹿貝(ばかがい)"bakagai"

Diese Muschel wird besonders im Frühling gerne als Sushi (In Form von 軍艦巻き ぐんかんまき "gunkan maki") gegessen. Aber auch in Suppen oder als Tempura im Teigmantel werden sie gerne genossen.
Ihren Beinamen "baka gai" (Dummkopf Muschel) haben sie aufgrund der Tatsache, dass sie im Gegensatz zu anderen Muscheln, ihre Schalen öffnen wenn sie aus dem Wasser genommen werden. Die meisten anderen Muscheln schließen in einem solchen Fall die Schalenklappen schlagartig.
Getrocknet (姫貝 ひめがい "hime gai")halten sie sich über die Frühlingszeit hinaus.
Gemüse der Saison
Japanischer Senf-Spinat
小松菜
(こまつな ) "komatsuna"

Der Name bedeutet eigentlich keines Pinienbaum-Gemüse und gehört zu den Rapsgewächsen.
Da die Pflanze weder große Kälte und Hitze aushält wird sie gerne im Frühling und im Herbst angebaut und gegessen.
Da diese Saison mit der, der japanischen Nachtigall übereinfällt wird er auch Nachtigall-Spinat (うぐいすな "uguisu na") genannt.
Die Pflanze kann im ganzen gegessen werden und wird meistens nur kurz blanchiert oder in der Pfanne gewendet.
Ein beliebtes Gericht ist auch die Kombination mit Tofu, das in Dashi, Mirin und Sojasauce gekocht wird.
Die Blätter sind reich an Vitaminen, Calcium, Eisen und Ballaststoffen und haben einen intensiven Geschmack, der gut zu Sesam oder anderen geschmackvollen Gerichten passt.
Frucht der Saison
Iyokan 伊予柑 (いよかん) "iyokan"

Die Iyokan ist
eine Verwandte der Orange und Mandarine. Die Schale ist zwar etwas dicker, als die der Mandarine, aber sie lässt sich per Hand
entfernen und hat einen sehr intensiven Glanz und einen fabelhaften Duft.
Das
Fruchtfleisch ist ein wenig bitter, aber doch süßer als das einer Grapefruit. Wegen ihres Aromas eignet sich die Frucht perfekt für die Herstellung von Marmeladen.
Die Ernte beginnt im Jänner und geht bis in den März hinein. Gezüchtet wurde diese Zitrusvariante bereits in der Edozeit in der Präfektur Ehime, die damals jedoch Iyo-Koku hieß, daher der heutige Name.
Populär ist die Frucht besonders wenn sie in einer fünfeckigen Form reiften, denn dann soll sie besonders viel Glück bei Prüfungen bringen. Passend, da gerade in Japan Aufnahmeprüfungs-Saison an den höheren Schulen und Universitäten ist.
Die fünfeckige Form wird "gokaku" (五角 ごかく) gekannt, eine sehr ähnliche Aussprache hat auch "goukaku" (合格 ごうかく) was "Erfolgreiches bestehen" (einer Prüfung) bedeutet. Daher bringt die fünfeckige Form natürlich Glück!
Wagashi der Saison
Uguisu Mochi 鶯餅 (うぐいすもち)"uguisu mochi"


Diese Süßigkeit ist das bekannteste Wagashi des Monats Februar und enthält passenderweise das Jahreszeitenwort (季語 きご "kigo") der aktuellen Saison, nämlich "uguisu".
Es ist ein mit Anko
gefülltes Mochi, das
mit grünem, geröstetem Sojabohnenmehl (青黄粉 あおきなこ "ao kinako")leicht eingefärbt und anschließend bestäubt wurde. Die dafür verwendeten Sojabohnen werden noch
unreif, also grün geerntet (枝豆 えだまめ "edamame"), getrocknet, geröstet und gemahlen. Dieses Aroma ist ein unvergleichliches und weckt förmlich die Sehnsucht nach dem baldigen (echten) Frühling.
Das Mochi besteht aus einem speziellen, sehr zarten und weichen Gyuhi-Mochi und wird mit einer Ankopaste gefüllt und anschließend
in eine ovale Form gebracht, die an die japanische Nachtigall erinnern soll. Das ganze fühlt sich überaus zart, seidig und leicht an, fast so als würde man tatsächlich einen der kleinen Vögel in Händen halten.
Kusa-Mochi 草餅 (くさもち)"kusa mochi"

Bei Kusa-Mochi bedeutet wörtlich übersetzt eigentlich "Gras Mochi", da es einen grasartigen, frischen Geruch hat, ein Aroma, das man om Vorfrühling förmlich ersehnt.
Für Kusamochi wird der Mochi Teig mit Beifußblättern (蓬 よもぎ "yomogi") eingefärbt. Da der Beifuß sehr zeitig beginnt auszutreiben ist es eines der ersten grünen Pflänzchen, die für die Küche verwendet wird, besonders zum Mädchen-Fest wird daher gerne Kusa-Mochi gegessen.
Häufig werden diese auch noch mit Anko (rote Bohnenpaste) gefüllt, gelegentlich auch mit Kinako (geröstetes Sojamehl) bestäubt.
Die im Beifuß enthaltenen Bitterstoffe regen ganz nebenbei auch die Magensaft- und Gallensaftproduktion an.
Sakura-Mochi 桜餅 (さくらもち)"sakura mochi"

Obwohl die Kirschblüte erst im März bzw. im April erblüht, isst man aus lauter Vorfreude bereits jetzt die kleinen, süßen Sakura Mochi.
Sakura Mochi werden jedoch regional etwas unterschiedlich gemacht. Während man in der Kanto Region (Gegend um Tokyo) das Wagshi aus einem Weizenmehl/Reismehl-Gemisch macht und den Teig dafür ähnlich wie eine Crepé auf einem heißen Eisen brät, mit Anko (roter, süßer Bohnenpaste) füllt und abschließend mit dem eingelegten Kirschblatt umwickelt, wird in der Kansei Region (Region um Kyoto) das Mochi aus klebrigen, gestampften Reis hergestellt, ebenfalls mit Anko gefüllt und zu einer Kugel geformt und abschließend ebenfalls dekorativ mit einem eingelegten Kirschblatt ummantelt.
Beide schmecken jedoch fantastisch und sind nicht nur wegen ihrer rosa Färbung äusserst Beliebt.

Kashiwa-Mochi 柏餅 (かしわもち)"kashiwa mochi"

Diese Mochi werden in Eichenblätter gewickelt und besonders am Tag des Kindes gegessen. Zu einem Zeitpunkt, wenn die Bäume durchaus beginnen Blätter auszutreiben.
Wobei jedoch das Eichenblatt selbst nicht verspeist wird.
Die Eichenblätter werden traditionell daher genutzt, da die Blätter des Baumes üblicherweise erst dann vollständig abfallen, wenn die darunter liegenden Knospen beginnen auszutreiben. Somit stellen sie das kommende Frühjahr dar.