
Insekten tauchen auf
蟄虫啓戸 すごもりむしとをひらく

Insekten und andere kleine Lebewesen, wie Amphibien und Reptilien beenden nun ihren Winterschlaf, Winterruhe oder Winterstarre und sind nun vermehrt wieder in der Natur zu sehen.
Die gesamte Großsaison ist nach diesem Phänomen benannt. Aber nicht nur die Tiere sind nun aktiver, auch die Menschen sind dank der milderen Temperaturen und der längeren Sonnenscheindauer aktiver und belebter.
Bienen sind ab 10°C unterwegs, Hummeln oft noch früher. Sie benötigen nach dem langen Winter energiereiche Nahrung, diese finden sie in vielen Frühlblühern, besonders der Raps ist sehr begehrt.
Fisch der Saison
Japanische Makrele
鰆 (さわら) "sawara"

Diese
Makrelenart wird Anfang März überwiegend in den Südwestlichen Gebieten Japans
gefischt, besonders vor Kyuushuu und
Okinawa gibt es große Bestände. Am besten schmeckt die Makrele kurz vor der Ablaichzeit, die nun kurz bevor steht. Aber auch im Winter, wenn das Fleisch des Fisches sehr fettreich ist, schmeckt er vorzüglich. Eine im Winter gefischte Makrele wird jedoch "Kalt-Makrele" (寒鰆 かんざわら) genannt.
Nicht umsonst wird das Schriftzeichen für diesen Fisch mit "Fisch" und "Frühling" ( 魚 + 春 = 鰆 ) geschrieben, es ist der Frühlingsfisch in der kulinarischen Welt Japans und wird in praktisch jeder Verarbeitungsform gegessen.
Da sein Fleisch jedoch selbst nach dem braten relativ zart undweich bleibt, lässt man den Fisch nach dem Garvorgang erst auskühlen.
Also
Yuan-yaki (ゆあんやき) bezeichnet man das Gericht wenn
die Makrele vor dem braten in einer Marinade aus Sake, Sojasauce, und Mirin
geruht hat, optimaler weise einen halben Tag lang. So zubereitet wird der Fisch
gerne in Bentos
mitgenommen. Dieses Rezept stammt angeblich aus der Edo-Periode, in der Makrelen ein sehr beliebter Speisefisch war.
Gemüse der Saison
Wasabi
山葵 (わさび) "wasabi"

Die berühmt berüchtigte Wasabipflanze hat ein
unverwechselbares Aroma und eine nicht zu verachtende Schärfe. Besonders der
verdickte Stamm der Kreuzblütler-Pflanze beinhaltet die meisten Scharfstoffe, aber auch in den Blättern und sogar in den Blüten sind diese Stoffe enthalten.
In japanischen Volksglauben neutralisiert Wasabi Gifte und sicherlich hat ein antibakteriell wirkender Klecks Wasabi so manchen Japaner in einer Zeit vor durchgehenden Kühlketten vor einer Fischvergiftung oder Lebensmittelvergiftung gerettet.
In früheren Zeiten wurde zum Reiben des Wasabi ein Stück Hai-Leder verwendet, das winzig kleine Zähnchen auf der Haut aufweist.
Wasabi ist unverzichtbar für Sushi und Sashimi Gerichte. Hierfür wird der geriebene Wasabi mit etwas Sojasauce vermischt und der rohe Fisch (und nur dieser) in die Marinade getunkt.
Aber auch für kalte Soba Gerichte (Zaru-Soba) wird in Japan gerne Wasabi verwendet um den Geschmack noch besser zur Geltung zu bringen.
Da echter Wasabi relativ teuer ist (200/kg), wird in westlichen Ländern häufig ein billiges Imitat verwendet, das nur geringe Mengen echten Wasabis enthält. Stattdessen findet sich auf der Zutatenliste Meerrettich und Senf, die meist künstlich nachgefärbt wurden.
"Fisch" der Saison
Archenmuschel
赤貝 (あかがい) "aka gai"

Der japanische Name der Muschel deutet bereits auf die rote Färbung der Muschelfleisches hin, das durch Hämoglobin, das auch bei Säugern für die rote Farbe des Blutes verantwortlich ist, seine Farbe erhält.
Hämoglobin beinhaltet Eisen um den Sauerstoff zu binden, daher ist diese Muschel sehr eisenhaltig aber auch viele Vitamine und Nährstoffe sind enthalten.
Das
Fleisch hat eine feste Textur und ist häufig in Nobelrestaurants zu finden,
entweder als Sashimi oder
als Sushi. Die beste Zeit für diese Muschel ist kurz vor ihrer Ablaichzeit, die nun im Frühling gekommen ist.
Kleine Muscheln werden häufig auch mit reichlich Ingwer in Eintöpfen verarbeitet.
Highlight der Saison


Der Frühling ist die Zeit der Algen.
Algen sind ein wichtiger Bestandteil der japanischen Küche und enthalten neben reichlich Magnesium und Calcium auch Eisen, Kalium, Jodid und Ballaststoffe.Da
sowohl Eisen als auch Calcium am besten in Verbindung mit Eiweiß vom Körper aufgenommen
werden, isst man Algen meistens mit Sojaprodukten oder Shiitake.
Auch Sardinen und Leber werden gerne mit Algen kombiniert.
-Hijiki 鹿尾菜 (ひじき)
Hijiki wird zumeist bei Ebbe zwischen März und Mai gesammelt. Anschließend wird es gekocht und getrocknet. In getrockneter Form ist es sowohl in Japan als auch in Europa erhältlich. Hijiki muss somit nur noch in reichlich frischem Wasser eingeweicht werden bevor es beispielsweise mit Sojasauce und Sesam mariniert wird.
Die Hijiki Alge enthält das Xanthophyll Fucoxanthin, das neuesten Studien zufolge die Fettverbrennung um 10% erhöh. Jedoch wären hierfür eine sehr viel größere Mengen der Alge nötig um tatsächlich einen Effekt zu erzielen.
Der Name bedeutet übersetzt übrigens "Hirschschwanz-Gemüse" ;)