Die Seidenraupen erwachen und fressen die Maulbeeren

蚕起食桑    かいこおきてくわをはむ

Die Seidenraupen sind im asiatischen Raum schon seit Jahrhunderten dafür bekannt besonders feine Seidenfäden zu produzieren, weswegen sie besonders in China, aber auch in Japan gehalten werden. Die ältesten Nachweise für die Züchtung der Seidenraupen in China sind rund 5000 Jahre alt.

Die Raupen, die nun zu dieser Jahreszeit schlüpfen, sind sehr auf ihre Nahrung spezialisiert, sie ernähren sich ausschließlich von den Blättern des Weißen Maulbeerbaums (Morus alba).

Haben sie sich über Wochen satt gefressen, beginnen sie sich zu verpuppen, dafür spinnen sie einen einzelnen, langen Seidenfaden und umwickeln sich damit. Nach der Metamorphose schlüpft ein, zu den Motten gehörender, Seidenspinner.

Um die Seide jedoch erhalten zu können, werden die Kokons der Raupen gekocht und der Faden vorsichtig abgerollt um ein Seidengarn zu erhalten. Die somit abgetöteten Raupen werden jedoch nicht weggeworfen, sondern als Delikatesse an Restaurants verkauft.

In vielen Regionen Asiens sind die Menschen wirtschaftlich von der Seidenproduktion abhängig, da sich das Endprodukt nach wie vor großer Beliebtheit erfreut, da es sehr gute Thermoregulierende Eigenschaften besitzt.

Fisch der Saison

Bachforelle/Saibling

岩魚 (いわな)  "iwana"

Die Bachforelle, oder auch Saibling genannt, ist einer der wenigen Süßwasserfische, die in Japan gegessen werden. Der Fisch kommt, wie der Name schon sagt, häufig in den Bächen der japanischen Alpen vor, aber auch in stehenden Gewässern. Der Saibling bevorzugt niedrige Wassertemperaturen wie sie in höheren Lagen vorkommen.

Der 30-40cm lange Fisch wird besonders gerne bei Bergtouren gefischt, da der dank seiner Punkte auch von Laien gut erkannt wird.

Das Fleisch ist zart und wird am besten nur leicht gesalzen gegrillt oder geräuchert. Sake verleiht dem Fisch eine besonders einzigarte Note wenn man ihn beim erhitzen immer wieder damit bestreicht bis er braun ist.

Gemüse der Saison

Schalotte

辣韮 (らっきょ)  "rakkyo"

Die zu den Zwiebelgewächsen gehörende Pflanze, stammt ursprünglich aus China und erreichte Japan erst im 19. Jahrhundert, wo sie jedoch zuerst nur als Heilpflanze genutzt wurde. Erst in der Edo-Periode wurde sie als Nahrungsmittel populär.

Da die Pflanze gut entwässerte Böden bevorzugt sind die sandigen Böden in Tottori und Fukui bis heute ein gut genutztes Anbaugebiet. Aber auch in Okinawa werden die "Insel-Schalotten" angebaut.

Die Blütenstände werden ebenfalls genutzt und in Salz und süßen Essig oder Sojasauce eingelegt, auf diese Art können sie auch roh gegessen werden.

Da die Pflanze rasch kleine Tochterzwiebel bildet lässt sie sich auch praktisch am Küchenfenster ziehen und vermehren.

Frucht der Saison

Zuckermelonen

メーロン "meeron"

Melonen gehören zu den Kürbisgewächsen und stammen eigentlich aus Afrika. Die Pflanze wird schon seit Jahrhunderten kultiviert und es existieren inzwischen unzählige Sorten. Grundsätzlich zählt die saftige Frucht zu den Panzerbeeren.

Nach Japan kam die süße Frucht jedoch erst in der Meiji Periode, wo sie jedoch schwierige Bedingungen vorfand, denn die Pflanze verträgt kaum niedrige Temperaturen und auch eine zu hohe Feuchtigkeit macht ihr zu schaffen. Die Pflanze musste daher in Glashäusern gehalten werden, was sie früh zu einer teuren Frucht machte, eine Tradition, die auch heute noch fortgesetzt wird.

Besonders die in Form gebrachten Melonen werden zu sehr hohen Preisen verkauft. Sie dienen der Prestige, denn Geschenke, die zum Jahresmittefest verschenkt werden behalten sogar ihr Preisschild um auf den Beschenkten Eindruck zu machen und ein mindestens ebenso teures Geschenk zurück zu erhalten.

Inzwischen werden in Japan jedoch spezielle Kreuzungen mit der orientalischen Melone angebaut, die mit den klimatischen Bedingungen besser zurecht kommt.

Besonderheiten der Saison

Obwohl der Monat Mai, sowohl in Europa als auch in Japan, das Image hat ein "Schönwetter-Monat" (五月晴れ さつきばれ "satsuki bare") zu sein , ist er tatsächlich ein regenreicher Monat (五月雨 さみだれ "samidare").

Von Okinawa im Süden bis nach Hokkaido im Norden sind die Niederschläge, die mit den vermehrten Wetterfronten einhergehen, durchwegs hoch. Jedoch sind die Abschnitte zwischen den Regenfronten von Wärme und Sonnenschein geprägt, sodass man trotzdem das Gefühl hat, das Wetter wäre sonnig und warm.

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