
Die Schwalben fliegen weg
玄鳥去 つばめさる


Die Schwalben kommen sowohl in Europa als auch in Japan im Frühling um in diesen Breitengraden zu brüten. Sie verbringen die Sommermonate im Land und ernähren sich überwiegend von Insekten. Besonders über den überfluteten Reisfeldern tummeln sich zahlreiche Insekten über die sich die Schwalben hermachen, wofür die Japaner seit jeher dankbar sind. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Schwalbe auch in Japan ein Glückssymbol ist. Ein Sprichwort besagt, dass ein Schwalbennest am Haus dem Besitzer Reichtum bringt. Und tief fliegende Schwalben kündigen den Regen an. Dies ist jedoch darauf zurück zu führen, dass sie immer auf Höhe ihrer Beute, den Insekten, fliegen und diese durch Tiefdruckgebiete, die den Regen bringen, selbst tiefer fliegen.
Nun, da der Herbst da ist und es merklich kühler wird, kehren die Schwalben in den Süden zurück und verbringen die Wintermonate in wärmeren Gebieten, in denen es zu dieser Zeit noch genügend Insekten gibt. Japanische Schwalben fliegen dafür nach Südostasien oder sogar nach Australien.
Eine Schwalbe kann auf dieser Wanderung bis zu 300km pro Tag zurück legen.
"Am Tage von Maria Geburt fliegen die Schwalben furt." (8. September) Sichtung von Schwalben noch am 16.09.2017 bei beginnendem Schlechtwetter.
Fisch der Saison
Gemeine Seezunge /Zungenflunder (Solea
solea)
舌鮃 (したびらめ) "shita birame"

Die Seezungen sind allgemein flach und elliptisch geformt. Beide Augen befinden sich auf der rechten Körperseite wo sich auf die Mundöffnung befindet.
In Japan ist dies seit langer Zeit ein Speisefisch, der überwiegend gedünstet oder getrocknet gegessen wird. Sein Fleisch ist fest und geschmackvoll, weswegen er auch in der französischen Küche beliebt ist. Für Sashimi ist die Seezunge jedoch nicht geeignet.
Vor allem in Okayama und Kagawa, wo sie Geta (げた) genannt werden, sind sie beliebt und ein Symbol für den kommenden Winter.
Gemüse der Saison
Chili-Blätter
葉唐辛子 (はとうがらし) "hatou garashi"


Für eine kurze Periode, am Ende des Sommers bis zum Frühherbst, können auf Japans Märkten Chilibündel mitsamt der Blätter gekauft werden. Denn auch die frischen, grünen Blätter enthalten das in der Chili bekannte Capsaicin, aber auch Eisen, Kalium und ein erstaunlich hoher Wert an B2.
Die Blätter werden in Japan meistens in gekocht und anschließend in einer Mischung aus Sesamöl, Sake, Zucker und Sojasauce geköchelt. Manchmal werden dieser Mischung auch kleine getrocknete Fische oder Misopaste beigemischt.
Kleine Häppchen dieser Mischung werden gerne zu alkoholischen Getränken gegessen oder auf eine Portion Reis. Dies soll den Appetit anregen.
Wollt ihr auch mal die Clätter der Chili-Pflanze zu einem leckeren, leicht scharfen Gericht verarbeiten?
Dann hab ich hier ein schnelles und einfaches Rezept für euch:
Zutaten:
1 Bund Chiliblätter
2 Knoblauchzehen
1 Stück Ingwer (Daumengroß)
etwas Sesamöl
2 EL Mirin
3 EL Misopaste (gestrichen)
1 EL Zucker
etwas Sojasauce (nach Geschmack)
(wahlweise auch eine frische Chili)
Sesam (zum anrichten)
Bonitoflocken
Die Blätter von den Stängeln abzupfen, waschen und trocken tupfen. Große Blätter und Blattstiele am besten klein scheiden.
(Eine Chili in feine Ringe schneiden.)
Knoblauch schälen und fein hacken.
Ingwer
schälen (mit einer Drahtbürste funktioniert das ganz gut, ohne dass
zuviel "gutes" verloren geht) und ebenfalls fein hacken.
Sesamöl in einem Wok erhitzen und Knoblauch und Ingwer darin anbraten. (Chiliringe hinzufügen)
Nun die Chiliblätter hinzu geben. Sie fallen (ähnlich wie spinat) schnell zusammen.
Dann den Zucker, Mirin und gegebenenfalls die Sojasauce hinzufügen.
Das ganze mit der Misopaste verrühren und die Hitze reduzieren.
Alles
gut durchmischen und anschließend auf heißen Reis (oder auch Nudeln)
anrichten, mit etwas Sesam und Bonitoflocken bestreuen.
Wer es
etwas gehaltvoller mag, kann beim anrösten der Aromazutaten auch
Sardinen- oder Makrelenfilets (aus der Dose) hinzufügen, schmeckt
wunderbar! :-)
Früchte der Saison
Japanische Birne (Pyrus
serotina
var.
Culta)
梨 (なし) "nashi"


Die asiatische Birne, die auch in unseren Breiten als Nashi bekannt ist hat in der japanischen Sprache den Beinamen "Arinomi"(有りの実 ありのみ), was "existierende Frucht" bedeutet. Dies weist auf eine Aussprachegleichheit hin, denn "nashi" (無し なし) ist eine Verneinungs-Suffix, das mit "-losigkeit" übersetzt werden kann.
Die Nashi wird in Japan bereits seit der Yomun Periode gegessen, auch verwilderte Formen (Yamanashi) weisen darauf hin, dass diese Pflanze schon früh vom Kontinent importiert wurde.
Die Ernte dieser beliebten Herbstfrüchte beginnt in manchen Teilen Japans bereits Ende August und zieht sich bis Oktober. Auch wenn die Form optisch an einen Apfel erinnert, der Geschmack ist deutlich der einer Birne. Das Fruchtfleisch ist fruchtig und saftig und hat eine leicht körnige Struktur, die auf die Steinzellen im Fruchtfleisch zurückzuführen ist. Viele Menschen mögen genau diese Körnigkeit, andere mögen diese weniger.
Die Beliebtesten Sorten in Japan sind "Kosui" (幸水) und "Hosui" (豊水).
Gegessen werden die Früchte meistens roh, aber man verarbeitet sie auch zu Dosenfrüchten, Gelees, oder Säften und alkoholischen Getränken. Gerade in der Herbstzeit werden sie auch gerne für Kuchen und Torten verwendet. Der untere Teil der Frucht ist außerdem der süßeste.
Aktivität der Saison


秋社 (しゅうしゃ)
Die Ernte ist nun langsam überall eingefahren und traditionell dankt man den regionalen Gottheiten zu dieser Jahreszeit für die reiche Ernte.
Im Frühling gibt es ein Pendant zu diesem Fest bei dem die Götter, der japanischen Mythologie nach, im Frühling hinabsteigen und die Bevölkerung die Erntegötter um den Segen für die kommende Saison bitten.
Nun, da die Erntezeit vorbei ist, werden die Schutzgottheiten verabschiedet und man bedankt sich mit verschiedenenOpfergaben.
Schutzgottheit
eines Dorfes (秋の社日 うぶすながみ "ubusunakami")