
Die Gottesanbeterinnen schlüpfen
蟷螂生 かまきりしょうず

Im frühen Sommer schlüpfen nach und nach die Gottesanbeterinnen aus ihren Eiern. Gottesanbeterinnen legen im Herbst ihre Eier in eine schaumige Substanz, die als Nest und Schutz dient, auf Grashalme und ähnliches Pflanzenmaterial.
Gottesanbeterinnen sind mit ihren scherenartigen Vorderbeinen perfekte Lauerjäger und Beutegreifer und fressen überwiegend Insekten, manchmal sogar kleine Frösche, sie dienen somit der Dezimierung diverser Schädlinge und sind daher in Japan als durchwegs positives Tier gesehen, auch wenn die Weibchen gelegentlich nach der Paarung auch ihre Männchen verspeisen.
Gottesanbeterinnen sind normalerweise sehr gut getarnt, sie sehen aus wie lange, braune Zweige, grüne Blätter oder wie die Blüten, auf denen sie auf Beute warten.
Fisch der Saison
weißer Butterfisch
真魚鰹 (まながつお) "mana gatsuo"

Der Japanische Name impliziert, dass der Butterfisch mit dem Katsuo/Bonito verwandt wäre, dies ist jedoch nicht der Fall. Sie werden zu den Barschartigen gezählt.
Der
seitlich abgeflachte Fisch kann vor allem in der Gegend um Wakayama und in den
westlichen Meeren Japans gefischt werden, dort gilt er als beliebte Delikatesse.
Sein Fleisch ist weiß und mild im Geschmack. Sein ausgezeichneter Geschmack ist mitunter ein Grund dafür, dass er gerne roh als Sushi oder Sashimi gegessen wird. Aber auch einmariniert in Miso, Sojasauce und Mirin.
Gemüse der Saison
Ingwer
茗荷 (みょうが) "myouga"


Der japanische Ingwer wächst vor allem in Schatten von Hecken besonders gut und kann daher auch sehr einfach in jedem Garten oder sogar am Balkon gezogen werden.
Das Rhizom wächst unterirdisch und treibt regelmäßig neue Sprosse und im Sommer auch wundervolle Blüten, die sogar essbar sind.
Aktuell sind die jungen, frischen Triebe besonders beliebt. Sie sind milder im Geschmack und werden daher nur kurz eingelegt bevor sie gegessen werden.
Ingwer ist in der japanischen Küche sehr weit verbreitet, sei es als schmackhafte Garnitur oder als Zutat für Suppen, Eingelegtes Gemüse, Nudeln und vieles mehr. Der unverwechselbare Geschmack des Ingwers ist sehr gefragt und wirkt mitunter auch appetitanregend.
Da er auch antibakteriell wirkt, wird er gerne im Sommer zusätzlich in Bentoboxen verarbeitet um die Haltbarkeit der Speisen zu gewähren.
Der Ingwer ist in Japan schon lange kultiviert und ist sogar in vielen Familienwappen zu finden
Blume der Saison
Hortensie
紫陽花 (あじさい) "ajisai"

Die Hortensie wird in Japan seit je her mit der gleichzeitig zur Blütezeit stattfindenen Regensaison in Verbindung gebracht.
In früherer Zeit waren Seuchen während der Regenzeit nicht unüblich und diesen Seuchen fielen auch immer wieder Menschen zum Opfer. Daher ist die Hortensie auch eine typische Opferblume, die man den Verstorbenen darbringt.
Kultiviert wird die Pflanze bereits seit der Kamakura Periode, aber ihre Beliebtheit als Gartenpflanze erreichte erst in der Edo Periode ihren Höhepunkt.
Die Großen, wunderbar gefärbten, Blütenstände erfreuen sich bei den Japanern höchste Beliebtheit, sogar die Süßigkeit der Saison ist der Hortensie nachempfunden.
In Kamakura (鎌倉) gibt es in den Hydrangea Tempel (紫陽花寺), der für seine Hortensien berühmt ist und zu dieser Jahreszeit viele Touristen anzieht.
Besonderheiten der Saison

薬降る (くすりふる) "kusuri furu" --> Medizinregen
Die aktuelle Regenzeit trägt in Japan den Beinamen "Medizin Regen". Und der fünfte Tag des fünften Monats (nach dem alten lunaren System) wird Medizintag (薬日 くすりび "kusuribi") genannt.
Das Regenwasser, das zwischen den Bambushainen nieder geht und Quellen speist wird als heiliges Wasser der Götter bezeichnet (神水 かみみず "kami mizu"). Diesem Wasser wird eine heilende Wirkung nachgesagt, die auch in der heutigen Zeit noch als Werbemittel eingesetzt wird.
Schon im alten China galt der aktuelle Monat als Unglücksmonat, in dem auch die Dämonen vermehrt unter die Menschen kommen, weswegen man auf die Hilfe der Götter und Talismane besonders angewiesen war. So sollen beispielsweise auch die Blätter der Iris oder auch der Beifuß Böses abwehren.