Die Bachstelze singt

鶺鴒鳴   せきれいなく

Die Bachstelze mit ihrem markanten schwarz-weißen Gefieder ist nun im Herbst wieder regelmäßig zu hören. Ihr hoher, zirpender Gesang hallt vor allem über das Gewässer, das ihren primären Lebensraum darstellt. Aber die Bachstelze hat sich an die urbanen, menschengeschaffenen Lebensräume ebenfalls gewöhnt und brütet durchaus auch in Brücken, Mauern und Hauswänden. Ihr langer Schwanz, der bei jeder Bewegung mitwippt gibt ihr nicht nur im englischen ihren Namen, auch in ihrem japanischen Namen schwingt diese Bedeutung mit.

In Japan ist sie jedoch auch als "Steinbrecher" (石敲き いしたたき) bekannt.

In einer Legende, die sogar im Kojiki (古事記 こじき) geschrieben steht, haben die Götter Izanaginomikoto (伊弉諾尊) und Izanaminomikoto (伊弉冉尊) von der Bachstelze das Tanzen gelernt, weswegen der Vogel manchmal auch "Lehrer-Vogel" (教え鳥) genannt wird.

Die Bachstelze wurde in früherer Zeit als Herbstvogel angesehen, da er nur in den nördlichen Regionen Japans brütete und erst im Herbst im Süden zu hören war. Heutzutage lebt und brütet der Vogel das ganze Jahr über in Japan.

Fisch der Saison

große Bernsteinmakrele (Seriola dumerili)

間八  (かんぱち)  "kanpachi"

Der japanische Name dieses Fisches bedeutet "Acht im Zentrum" was auf ein dunkles Muster hinweist, das dieser Fisch jedoch nur im jungen Alter deutlich ausgeprägt hat, je älter der Fisch wird, desto mehr verblast diese Zeichnung.

Der Fisch ist in Japan ein eher luxuriöser Fisch, der vor allem von den Fischhändlern selbst gegessen wird. Das Fleisch hat eine feste Konsistent und wird daher gerne als Sashimi gegessen.

Seine Saison hat der Fisch vom Sommer bis in den späten Herbst hinein, am beliebtesten sind die kleineren Fische von bis zu 3kg, sie haben die beste Qualität.

Gemüse der Saison

Tonburi

とんぶり"tonburi"

Tonburi sind die Samen der Sommerzypresse (Kochia scoparia), die wegen ihrer Konsistenz in Japan auch "Landkaviar" oder "Bergkaviar" genannt werden.

Nach der Ernte werden die getrockneten Samen eingeweicht bevor die Schale per Hand runter gerubbelt wird, danach werden die kleinen Körner gekocht. Wegen dieser Handarbeit ist das Endprodukt relativ teuer, was nochmals durch den Vergleich mit Kaviar ausgedrückt wird.

Die Samen haben eine harntreibende und belebende Wirkung und werden auch in der Kräutermedizin eingesetzt.

Die Pflanze selbst zählt zu den Fuchsschwanzgewächsen, zu denen auch der verwandte Amarant gehört. Aus der grünen Pflanze wurde in manchen Regionen in früherer Zeit auch Besen hergestellt.

Die Präfektur Akita im Norden Japans ist berühmt für seine Anbaugebiete und für seine ganz eigenen Spezialitäten, denn früher wurde Tonburi nur lokal gegessen. Unter anderem wird Tonburi mit Natto auf Reis gegessen.

Die neue Ernte kommt nun langsam auf den Markt, je nach Witterung Mitte bis Ende September.

Früchte der Saison

Trauben

葡萄  (ぶどう)  "budou"

Zu dieser Jahreszeit beginnt sowohl in Europa als auch in Japan die Weinlese und unzählige Sorten an Weintrauben werden geerntet um entweder als Tafeltrauben gegessen zu werden oder zu Saft oder Wein weiter verarbeitet zu werden.

Der frische und süße Geschmack der Trauben ist besonders im Herbst in Japan sehr beliebt und verschiedene Traubensäfte sind ganzjährig auf dem Markt.

Trauben werden schon seit der Kamakura Periode in Japan kultiviert und die Yamanashi Präfektur in Kanto ist bis heute der Hot-Spot der Weintrauben.

Die Sorte Kyoho (巨峰) ist in Japan besonders beliebt, sie ist eine Kreuzung aus europäischen und amerikanischen Weintrauben und besitzt große,blaue, äußerst süße Früchte.

Auch die Sorte Delaware (テラウェア) ist weit verbreitet und machen einen großen Anteil an Anbaugebieten aus.

Beim Kauf von Trauben sollte man darauf achten, dass die Stängel noch fest und grün sind um die beste Qualität zu erhalten.

Die süßesten Trauben sitzen übrigens im oberen "Schulterbereich", daher sollte man sie von der unteren Spitze beginnend nach oben hin essen.

Besonderheit der Saison

Herbstwolken

Von Tag zu Tag wird der Himmel nun klarer und weiter. Die Gewitterwolken des Sommers werden immer seltener und stattdessen erscheinen Federwölkchen (Cirrus), deren Ränder vom Wind in großer Höhe ausgefranst werden. Auch kleine Schäfchenwolken treten nun häufiger auf. Gemeinsam ist ihnen, das sie aus Eiskristallen bestehen. Der Himmel kühlt ab.

In Japan werden diese Wolken als Fischschuppen-Wolken (鱗雲 うろこぐも ) oder auch Sardinen- oder Makrelen-Wolke bezeichnet.

Diese Art von Wolken gilt sowohl in Europa als auch in Japan als Vorzeichen für eine Tiefdruck-Front und kündigt baldigen Herbstregen an.

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