Der Ostwind taut auf
東風解凍 "はるかぜこおりをとく"

Die große Kälte hat ihren Höhepunkt erreicht und der Vorfrühling beginnt nun langsam, auch wenn der echte Frühling noch in weiter Ferne erscheint.
Aber die schlimmste Kälte ist nun überstanden und die wärmeren Frühlingswinde beginnen das Eis langsam zu schmelzen.
Die Eisdecken auf Seen und Flüssen werden dünner.
Der Frühlingswind der Feldlerche
雲雀 ひばり "hibari"


Die Feldlerche wird nun wieder häufiger gesehen, sie kehrt oft zeitig in ihr künftiges Brutgebiet zurück um sich ein passendes Gebiet zu suchen und das Revier abzustecken. Ihre Rückkehr kündigt das baldige Ende des Winters an.
Sie bevorzugt offenes, bis halb offenes Gelände, weswegen mit landwirtschaftlich genutzten Flächen, wie eben Feldern, bestens zurecht kommt.
Sie
ist ein Bodenbrüter und baut ihr Nest ab Mitte März in die 15-20cm hohe
Vegetation. Sowohl das Nest als auch die Eier sind gut getarnt und auch die
jungen Küken sind kaum auszumachen.
Charakteristisch für diese Jahreszeit ist der Einsatz des Singfluges, die 10-15 Minuten andauert und über das ganze Revier hinweg zu hören ist.
"Fisch" der Saison
Languste 伊勢海老 (いせえび) "ise ebi"

Die Languste wird ähnlich wie Hummer oder Garnelen gerne zu besonderen Anlässen wie Neujahr gegessen. Diese Tradition gibt es bereits seit dem 8. Jahrhundert.
Einer Tradition aus dem 17. Jahrhundert nach richtet man ihr gekochtes Fleisch in den umgedrehten Panzer an, wie in einem kleinen Boot.
Gemüse der Saison
Asiatische Pestwurz (Huflattich)
蕗の薹 (ふきのとう ) "fuki no tou"

Die Pflanze kommt bereits bei dünner werdender Schneedecke zum Vorschein und die dicken Knospen werden gerne noch vor dem Erblühen als Gemüse gegessen. Ob gegrillt oder als Tempura im Teigmantel frittiert behält die Pflanze ihr grasartiges Aroma und eine leichte Bitternis, die im Frühjahr gerne genossen wird.
Roh können die Knospen in Miso eingelegt werden (ふきみそ) und ergeben dann eine schmackhafte Paste, die sowohl als Dip als auch als Topping für den Reis gegessen werden kann.

Zutaten:
250g japanische Pestwurz-Knospen
4 EL Miso
2 EL Mirin
1 EL Zucker
1 TL Kochsake
1 EL Öl
Zubereitung:
Die Knospen gründlich reinigen und von welken Blättern befreien. Anschließend klein schneiden und in etwas Öl in einer Pfanne anrösten. Die restlichen Zutaten in einem Schüsselchen verrühren und in die Pfanne zu den Knospen geben. Die Pfanne vom Herd nehmen und alles gut vermengen.
Nach dem abkühlen in ein Glas füllen und im Kühlschrank aufbewahren.
Sterne der Saison
Plejaden 昴 (すばる) "subaru"

Die Plejaden sind ein Sternenhaufen, der mit bloßem Auge gesehen werden kann.
Je nach aktueller Lage sind 6-9 Sterne in unterschiedlicher Helligkeit zu sehen.
Man vermutet, dass Abbildungen in der Höhle von Lascaux diese Sternengruppe darstellt und auch auf der Himmelsscheibe von Nebra wird eine Gruppe nahe beieinander liegenden Punkten als Plejaden gedeutet.
Bei den Sumerern galten sie als Sterne des Enki, Sterne, die dort stehen, woher der Ostwind kommt.
In Japan nennt man dieses lange bekannte Sternenbild Subaru, was sich zusammen tun bedeutet.
Festivitäten der Saison
Hatsuuma 初午 (はつうま) "hatsu uma"

Am ersten Tag des Pferdes im Februar wird im Inari Schrein das Hatsuuma Matsuri gefeiert.
Die Göttin Inari ist in der Mythologie an diesem Tag vom Himmel herabgestiegen. Außerdem beginnt an diesem Tag die Arbeit in der Landwirtschaft und man richtet seine Bitte um ein gutes Jahr mit reicher Ernte an die Reisgöttin
Der Fuchs ist der Bote der Göttin und isst mit großer Vorliebe frittiertes Tofu (油揚げ あぶらあげ "abura age"), gefüllt mit Sushireis nennt man es dann 稲荷寿司 いなりすし "inari sushi")
An diesem Tag besuchte man nicht nur den Hauptschrein, sondern auch die dahinter liegenden Inariyama Schreine (お山回り おやままわり "oyama mawari").Außerdem brach man Zedernzweige ab wenn man die Stadt verließ (印の杉 しるしのすぎ "shirushi no sugi")
2018 findet das Hautsuuma Fest am 7. Februar statt.