Erste Pfirsichblüte

桃始笑   ももはじめてさく

Pfirsichblüte

桃花 (ももはな) "momo hana"

Es ist die Zeit der Pfirsichblüte, die traditionell mit dem Puppenfest/Mädchenfest gleichgesetzt wurde. In einigen Regionen Japans wird daher erst im März bis Anfang April dieses Fest begangen.

Solche "Doppelungen" der Feste kommen in Japan häufiger vor, da manche Regionen die Feste nach dem alten, lunaren Kalender festlegen, während viele andere Regionen die Daten am modernen, solaren Kalender angepasst haben.

In diesem Fall kann man davon ausgehen, dass der alte Kalender besser geeignet ist, denn in den meisten Gegenden blühen erst Ende März die Pfirsichbäume.

"Fisch" der Saison

Leuchtkalmar

蛍烏賊 (ほたるいか)"hotaru ika"

Der nur 7-8cm große Kalmar hat bis zu 1000 lumineszierende Zellen in der Hautoberfläche mit denen er kleine Fische anlockt um sie zu fressen.

Leuchtkalmare leben grundsätzlich in den tieferen Schichten des Schelfmeeres rund um Japan und kommen nur zur Fortpflanzung zwischen März und Mai an die Oberfläche. Dabei kommt es häufig zu Massenstrandungen, die ein faszinierendes Bild abgeben.

Die Lebenserwartung der Tiere bemisst lediglich ein Jahr. Ihre "Lebensaufgabe" ist nach der Eiablage erfüllt und sie gehen daraufhin zugrunde, weswegen sie häufig entkräftet angespült werden.

Besonders in der Toyama Bucht kommt es jährlich zu diesem Ereignis bei dem die Tiere so leuchten, dass man in der Nacht eine Zeitung am Strand lesen könnte.

In Toyama werden sie auch traditionell als Sashimi mit Ingwer und Sojasauce gegessen oder blanchiert mit Essig und Miso.

Fisch der Saison

Hering

鰊 (にしん) "nishin"

Der fettreiche Fisch tritt in Japan besonders im Frühling vermehrt an den Küsten auf, weswegen er auch als "Frühlingsverkündender-Fisch" (春告げ魚 はるつげうお) gilt. Seine Ankunft an den an den pazifischen Küsten Japans zeigt an, dass der Frühling nun endgültig angekommen ist.

Die weiblichen Gonaden (数の子 かずのこ), die zu diesem Zeitpunkt voll mit Eiern sind, werden als lokale Delikatesse in Salz eingelegt und zu besonderen Anlässen gegessen. Besonders zu Neujahr bringt es Glück, da sie eine kinderreiche Zukunft symbolisieren.

Aber auch getrockneter Hering, der dann in süßsaurer Sauce gekocht und mit Sobanudeln gegessen wird, hat in Kyoto und Shiga Tradition und kann als lokale Spezialität in den meisten Restaurants gefunden werden.

Gemüse der Saison

Taubenfarn (Osmunda japonica)

薇 (ぜんまい) "zenmai"

Der Name stammt vermutlich von der früheren Münze "Zeni" (銭巻き ぜにまき), die ein Loch in der Mitte hatte.Die frühere Kupfermünze galt als Untereinheit und hatte das Loch um mehrere Münzen aufzufädeln.

Die Farnsprösslinge, die an diese Münze optisch erinnern, sind im rohen Zustand sehr bitter und müssen erst vorbereitet werden. Üblicherweise werden sie mit Backpulver/Soda gekocht oder sonnengetrocknet und dann gekocht.

Die einjährige Pflanze hat sterile und fertile Farnwedel. Die sterilen  haben einen dickeren, stärkereichen Stängel, während die fertilen Wedel dünner und zarter sind.

Da die fertilen jedoch besser schmecken und folglich häufiger gegessen werden, muss beim Sammeln in der Natur darauf geachtet werden nicht zu viele Sprösslinge mitzunehmen, sondern einige für das nächste Jahr stehen zu lassen.

Festivitäten der Saison

Das Wasserschöpffest in Nara

お水取り (おみずとり)

Zwischen dem 1.März und dem 14.März wird in Nara (奈良 なら) das Wasserschöpffest gefeiert, das seinen Höhepunkt am 13.März um 2 Uhr in der Früh hat.

Hierbei läuft ein Priester mit einer Fackel zur Quelle am Berg und schöpft dort  Wasser aus der heiligen Quelle. Anschließend läuft mit der Fackel und dem Wasser den Berg hinab zur Tempelhalle des Todai-ji Tempels (東大寺 とうだいじ).

Dieses Ritual wird schon seit der Nara-Zeit so ausgeführt und ist ein Spektakel für alle Besucher

Saisonales Highlight

Sechzehn Teiglinge

十六団子 (じゅうろくだんご)

In traditionellen Gegenden Japans besteht bis heute der Glaube, dass die Götter der Reisfelder im Frühling am 16. März von den Bergen hinabsteigen um die Felder zu schützen. Am 16. November, wenn die letzte Ernte eingefahren ist, kehren sie wieder in die Berge zurück.

Um ihre Ankunft im Frühling zu feiern, werden ihnen 16 knödelförmige Reismehl-Teiglinge dargeboten um sie willkommen zu heißen und um den Segen der Götter zu erbitten. Am 16. November werden sie mit ebenso 16 Reisteiglingen verabschiedet.

Diese Rituale werden vor allem in Aomori und Iwate noch in Ehren gehalten.

Die Zahl 16 hat in Japan seit je her eine tiefere Bedeutung und taucht immer wieder zu besonderen Anlässen auf.

In der Heian-Periode wurden außerdem bei der Feier eines neuen Kaisers am 16. Tag des 6. Monats ebenfalls 16 Teigkugeln den Göttern dargeboten, damit sie Unheil abhalten und Gesundheit bringen mögen.

Bis heute gilt daher der 16. Juni als Tag der japanischen Süßigkeiten.

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