
Der Lotos blüht
蓮始開 はすはじめてひらく

Die Lotosblume gilt in Asien allgemein als Symbol der Reinheit, da Wasser und Schmutz von ihren Blättern einfach abperlt (à Lotoseffekt).
Die Blüte öffnen sich für gewöhnlich erst mit einsetzender Dunkelheit und schließt sich am frühen Nachmittag. Dabei sperrt sie die Käfer, die als Bestäuber fungieren in ihre Blüte ein um sicher zu gehen, dass eine Bestäubung erfolgt. Dieses Spiel wird bis zu 3 Mal gespielt, danach bleibt die Blüte geöffnet und verwelkt schließlich.
In Japan werden vor allem die Lotoswurzeln genutzt, aber auch als Zierpflanze ist sie sehr beliebt.
"Fisch" der Saison
Seeohr
鮑 (あわび) "awabi"



Die Seeohren gehören zu den Wasserschnecken, wobei ihre Gehäuse eher einer einzelnen Muschelschale gleicht. Sie können sich nicht vollständig in ihr Gehäuse zurück ziehen, sondern pressen sich bei Gefahr flach auf den Stein, sodass sie mit ihrer Umgebung verschmelzen und unter dem Gehäuse geschützt sind.
Ihr Fleisch wird in Japan jedoch sehr gerne gegessen, da es sehr saftig und geschmackvoll ist. Aus diesem Grund wird es in vielerlei Varianten serviert, sei es roh als Sashimi, frittiert als Tempura, in Alkohol gedämpft oder in Sojasauce. Letzteres ist eine Spezialität aus Koshu und wird Nigai genannt.
In China werden die Seeohren auch getrocknet und als teure und luxuriöse Zutat verkauft. So werden bei speziellen Ritualen im Ise Schrein hauchdünn geschnittene Seeohren getrocknet und als Opfergabe dargebracht.
Die Innenseite ihrer Gehäuse sind perlmuttfarben und werden daher gerne zu Schmuckstücken weiter verarbeitet.
Fisch der Saison
Meerbrasse/Japanischer Barsch
鱸 (すずき) "suzuki"


Die junge Meerbrasse wird in Japan Seigo (鮬 せいご) genannt, als juveniler Fisch dann Fukko ( 福子 ふっこ), später, wenn der Fisch 1m Länge erreicht hat nennt man ihn Suzuki (鱸 すずき).
Der Fisch lebt überwiegend in Küstennähe und schwimmt im Frühsommer zum Ablaichen in die Flüsse der Region und kehrt erst im Herbst ins offene Meer zurück.
Der Fisch hat ein weißes, zartes Fleisch, das wie ausgespült wirkt, woher auch sein Name (すずき) stammt.
In Japan wird er sowohl als Sashimi als auch gegrillt gerne gegessen. In der Region um den Shinji See ist es üblich, den Fisch in mehrere Lagen japanisches Papier zu wickeln und darin zu dämpfen.
Gemüse der Saison
Knoblauch
大蒜 (にんにく) "nin niku"

Im Buddhismus gilt der Knoblauch (Allium sativum) als eine der 5 scharfen Wurzeln (五辛 ごしん).
Dazu zählt ebenfalls:
-
der chinesischen Schnittlauch
(Allium tuberosum) 韮 (にら) "nira"
- der Winterzwiebel
(Allium fistulosum) 葱 (ねぎ) "negi"
- die Schalotten (Allium chinense) 辣韮 (らっきょう) "rakkyo"
- der Lauch (Allium grayi) 野蒜 (のびる) "nobiru"
Wegen seiner starken Wirkung und des intensiven Geruchs dürfen buddhistische Mönche diese nicht konsumieren.
Ganz anders sah das im alten Ägypten aus, dort wurde Knoblauch als Grundnahrungsmittel angesehen und sogar den Arbeitern der Pyramiden als Verpflegung gegeben.
Der intensive Geruch ergibt sich aus einer komplexen Verbindung von Allicin, das ganz nebenbei auch antibakteriell und antiviral wirkt. Außerdem enthält Knoblauch eine erhebliche Menge Vitamin B1.
Um den Geruch zu neutralisieren eignet sich nachweislich Milch sehr gut (bis zu 50%!), aber auch stark chlorophyllhaltige Blätter wie Petersil. In Japan schwört man hingegen auf frischen Ingwer. Jedoch kann kein Mittel den Geruch vollständig neutralisieren, da die hartnäckigen Schwefelverbindungen sogar über die Haut ausgeschieden werden.
In Japan stammt der meiste Knoblauch aus der Stadt Takko (田子) in der Präfektur Aomori (青森). Geerntet wird dort von Ende Juni bis Anfang Juli. Eine Zeit lang ist er nun frisch erhältlich, große Mengen werden jedoch getrocknet um ihn das ganze Jahr über verfügbar zu machen.

Festivitäten der Saison



祇園祭り (ぎおんまつり) "gion matsuri"
Das Gion Fest
wird in ganz Japan, zeitgleich, in über 3000 Yasaka Schreinen gefeiert und gilt als eines der drei größten Feste in ganz Japan.
Das Fest in Kyoto jedoch,
im Yasaka
Schrein, dauert einen ganzen Monat und beginnt mit dem 1. Juli.
Das
Highlight ist das Yoiyama (宵山) am 16. Tag, das ein kleines Vor-fest
darstellt für das große Fest am 17., dem Yamahoko (山鉾), bei dem 23 "Boote" und 9 "Hoko" (lange Stangen mit Laternen) bei einer Prozession durch die Innenstadt Kyotos
getragen werden. Das ganze wird natürlich von Musik, Tänzern und Schaulustigen
begleitet.
Der Ursprung dieses aufwendigen Festes liegt in der Heian Periode (ca um 863 n.Chr.) und diente zur Abwehr böser Gottheiten und Krankheitsbringern.
Weiter bekannte Gion Feste:
-Hakata Gion Yamakasa Festival (in Fukuoka) -Kokura Gion Daiko Festival (in Fukuoka) -Tajima Gionsai Festival (in Fukushima)Diese Feste sind für Japaner(innen) eine willkommene Gelegenheit die sommerlichen Yukatas auszuführen und Yakitori, Takoyaki, Okonomiyaki und andere Köstlichkeiten im Straßenverkauf zu essen.